England gewinnt mit Kane, aber nicht überragend
England gewinnt mit Kane, aber nicht überragend
Helsinki, Finnland · Nach der Blamage gegen Griechenland im heimischen Wembley Stadion wollte England eine massive Wiedergutmachung, diese gelang jedoch nur bedingt. Finnland ist nach der vierten Niederlage in Folge in der Gruppe der UEFA Nations League abgeschlagen und Trainer Kanerva steht mächtig unter Druck.
Beim englischen Team standen Kane und Grealish wieder auf dem Platz, nachdem sie gegen Griechenland verletzungsbedingt passen mussten. Man wollte mit aller Macht die Chance auf die Tabellenführung aufrechterhalten und wenn nicht beim Tabellenletzten Finnland, wo dann? Die Aufstellung Finnlands mit fünf Wechseln überraschte nicht nur die Fans, die ihrem Unmut bei der Mannschaftsvorstellung gegenüber dem Coach Markku Kanvera lautstark zum Ausdruck brachten, denn keiner der Publikumslieblinge Teemu Pukki und Joel Pohjanpalo waren vor ausverkauftem Haus (32.411) in der Startelf zu finden.
Die Finnen starteten sehr zurückhaltend und spielten den Engländern in die Karten, die durch den ausgeübten Druck zu Torchancen kamen. Einem feinen Pass von Gomes auf Grealish verwertete dieser aus elf Metern abgezockt und vorbei am chancenlosen Hradecky ins Eck (18.). Danach hatten die Finnen ihre Scheu verloren und England wurde passiv. Mit der neu gewonnenen Freiheit spielten die Finnen gut nach vorne, aber wie so oft stockte es dann am Strafraum und man kam nicht zum finalen Pass oder Abschluss und es ging mit der englischen Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel etwas mehr Fahrt auf beiden Seiten auf und es gab gute Chancen auf beiden Seiten, Palmer für England (51.) und die beste Möglichkeit der Hausherren durch Jensen (57.). Folgend plätscherte das Spiel wieder vor sich hin, bis ein Foul an Watkins einen Freistoß an der Strafraumgrenze nach sich zog. Alexander-Arnold bugsierte bei dieser sehenswerten Standardsituation den Ball gekonnt über die Mauer und ließ Hradecky keine Chance. Rice erhöhte nach Zuspiel von Watkins noch auf 3:0 (84.) und machte den Sack schon vorzeitig zu. Nach den Einwechslungen von Pukki und Pohjanpalo war etwas mehr Betrieb in der finnischen Offensive, aber kaum nennenswerte Tormöglichkeiten, außer dem Ehrentreffer von Hoskonen (87.).
Die ‚Three Lions‘ glänzten nur teilweise, waren aber von einer Machdemonstration weit entfernt. Der Traum der finnischen ‚Huuhkajat‘, übersetzt ‚die Uhus‘, über die Nations League eine gute Qualifikationsposition zu erreichen und einmal an einer Weltmeisterschaft ist mit solch einer Spielweise definitiv geplatzt. Der Verband sollte sich nun dringend mit dem Trainerteam über das weitere Vorgehen besprechen, damit die letzten Spiele der Saison zu Gast in Irland und zu Hause gegen Griechenland im November nicht vollständig punktlos enden.